Alte Ansicht aus dem Jahre 1929 Verlag Kath. Pfarramt Wolpertswende
Es heißt dort:„Die Entstehung des SV Wolpertswende“. Mit dieser Überschrift beginnt das 1. Protokollheft unseres Sportvereins aus dem Jahre 1957.
„Jeder Mensch braucht in seiner Freizeit Ablenkung vom beruflichen Leben. Die Einen sammeln, die Anderen machen Musik und ein großer Teil treibt Sport. Diese Freizeitbeschäftigung nennt man in der heutigen Zeit ein Hobby. Das suchten auch einige junge Burschen aus Vorsee und Wolpertswende. Sie hatten es einfach satt, dass die sonntags nie wussten, was sie anfangen sollten.
Also kam man auf die Idee, einmal ein Fußballspiel zwischen Wolpertswende und Vorsee auszutragen. Es war dies im Herbst 1955. Das Spiel fand in Vorsee statt. Die Mannschaften kamen bunt gewürfelt auf den Sportplatz. Die einen hatten lange Hosen, wieder andere kamen mit Stallschuhen an. Das Spiel war eine Hackerei und von Fußballspiel war wenig zu sehen. Vorsee gewann damals 2:1.
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein im Gasthof zum Hirsch in Vorsee machte Benedikt Gindele den Vorschlag, wir sollten doch einen Verein gründen, wenn uns das Fußballspielen Freude macht. Das wurde kurz darauf beschlossen. Um gleich spielen zu können, bestellte man eine Garnitur Sportdress, die jeder einstweilen selber bezahlen musste, da noch keine Kasse vorhanden war. Begonnen wurde als Abteilung des Radfahrvereins. Fußballabteilung und Radfahrverein harmonisierten gut zusammen. Den ganzen Winter über wurde fleißig Fußball mit anderen Mannschaften gespielt. Bei einem Spiel sogar bei 15° Kälte und 40 cm Neuschnee. Alfons Fürst stellte pachtweise einen Sportplatz in Vorsee zur Verfügung. Im Herbst 1956 wurden wir in die Verbandsspielrunde der C-Klasse eingereiht, in der wir bis zum Tag das Schlusslicht zieren. In der ersten Generalversammlung im Oktober 1956 trennte man sich vom Radfahrverein (‚s hot Streit geba). Wir wollen hoffen und wünschen, dass sich der Sportverein friedlich neben den anderen Vereinen der Gemeinde entfalten kann.“Walter Cargiet" Wolpertswende, den 7. April 1957
Die Gründerjahre Zum 1. Vorsitzender wird Max Kling † gewählt, den Wirt vom Gasthaus zum Hecht in Wolpertswende. Dort finden auch die ersten Versammlungen statt. Gründungsmitglieder sind Walter Cargiet, Ulrich Dopfer † (1. Ehrenmitglied des Vereines, seit dem 23.01.1960), Bruno Eisele, Hermann Eisele, Willy Hanssmann, Franz Kloker †, Erwin Pfeifer, Anton Sugg † und Josef Sugg †.Ein paar Jahre vergingen mit den Vorständen Max Kling †, Rolf Dorn und Walter Buck †. „219,18 DM betrug am 19. März 1957 der Kassenstand“ – so steht’s in der Chronik- Im gleichen Jahr lockte ein Fußballwettbewerb in Vorsee ca. 400 Zuschauer an. Gespielt haben die „Alten Herren“ von Vorsee gegen die aus Wolpertswende. Die Mitgliederzahl war 1957 von 40 auf 70 gestiegen und obwohl der Verein eine Theaterbühne angeschafft hatte, war die Kassenlage gesund. Und schnell noch was witziges aus dem Jahr 1958 (Fasnet)
HAALLOOO FÄÄÄNS !!!
In mein Fußball - Kooffer verschtaubt und ganz unda, honn i a Wettspiel-Chronik von 1958 no gfunda. Des warat no Zeita, ihr wärrats no wissa, mo hot sich um Karten für da Eintritt no grissa! Schon Tage zuvor hörte mans munkla und morsa: „Am Sunndig ischt wieder a Wettschpiel in Voorsa“! Dia Leut dia sind gsauat und gfahra und glooffa, uss alle Richdunga hott ms do truffa. Mit Kind und mit Kegel, bei Wind und bei Wetter Dr’Vadder und d’Muadder, d’Bäas und dr’Vetter. Die Freude war groß, das Interesse warrege, sie kamen mit Auto, mit Fahrrad, und d’s Fuass au durch d’Wege. Dia Bänkla warat voll--- dia hont au itt glangat, de maischte sind gschdanda.. oder an die Schtanga rum g’hangat. Doch das Publikum äussert zufriedene Töne, „gottzeidank pfeift heut dr’ Hugo dr’ Schöne“! Das Schpiel hat begonna – der Gegner schtürmt vor, der Bolla wird g’halta… von Steinhauser Erwin im Tor! Der schlägt ihn gleich ab und trifft au ganz genau zum Linksaussa dem Kloker Franz Der will au gleich starten -- doch da wird er g’fault, dia Leut dia hon’t g’schumpfa und pfiffa und g’mault. Da kommt ihm zu Hilfe mit Schwung und mit Eifer, der starke Halblinke dr’ Erwin dr’ Pfeifer. Er macht einen Trippling und legt auch gleich vor, dem Moosherr Fränzle --- und der schießt s’ erscht Tor. Der Gegner isch g’reizt jetzt und drückt mit Gewalt, den Bolla in Strafraum, doch da heißt’s jetzt: Halt! Da steht souverän wie immer der Libero als Stopper, ihr kennt ihn doch alle, den Herrmann, den Gropper. Die Verteidigung steht wieder wie a’ Mauer, rechts liegt der Gessler Schorsch auf der Lauer. Der Hanssmann Willi verteidigt heut links und wenn er dann loslegt – man weiss es, dann stinkt’s. Jetzt prescht er mit dem Gegner quer über den Rasa, das bringt zwar nichts ein – aber se sauat wia d’ Hasa. Gleich steigt ein Querpass hoch mit Glanz, vom linken Läufer dem Zeller Hans. Dem Eisele Bruno direkt auf den Kicker, der braucht keine Brille und auch kein Zwicker. Und schiebt den Bolla gezielt vor die Nase, des Rechtsaussen dem Gessler Kase. Der verlängert den Angriff nach halbrechts und nicht ohne, dort startet bereits der Heudorfer Fone. Und der Bola hangat im langa obera Eck. Das Spiel ist gelaufen, der Sieg war beschieden, es war sogar der Trainer, der Buck Walter zufrieden. Au i bin am Ende mit meiner Übertragung, doch nach der neuesten Zuschauer-Befragung, wünschen sich alle – und i schliess mi a, einen baldigen Aufstieg!! Hipp hipp und hurra
Autor nicht bekannt |
Von Wolpertswende kommen wir
(Liedertext)
"Von Wolpertswende kommen wir. wir spielen um des Fußballs Ehr. Wir sind noch jung und schnell am Ball, ja man kennt uns überall. Ja wir von Wolpertswende ganz allein. Wir wollen eine gute Mannschaft sein. Ja wir von Wolpertswende ganz allein, wir wollen elf Kameraden sein. Am Sonntag da geht's dann zum Sportplatz hinaus, zu Siegen heißt dann die Parole. Wir spielen und kämpfen zum Teufel komm raus, den Sieg und die Punkte zu holen. /: Wir sind Fußballspieler und wollen Fußballspieler sein und bleiben treue Kameraden und kämpfen für den SVW :/ |